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Autos

Toyota MR2

«Drehzal statt Hubraum» ist das Motto, nach dem der Motor des MR2 ausgewählt wurde. 1,6 Liter Hubraum, aus denen 126PS herausgekitzelt wurden. Das Cockpit ist mit einem Drehzalmesser ausgestattet, bei dem der Bereich bis 2000 U/min leicht gestrichelt ist. Dies soll dem Fahrer unmissverständlich klarmachen, daß die Drehzahl nie in diesen Bereich kommen darf. (Lediglich kurz beim anfahren.) Die Konstruktion dieses Fahrzeuges lief nach meiner Theorie wie folgt ab:
Irgendjemand (der mehr, oder weniger Entscheidungsgewalt hatte (vermutlich eher mehr ;-)) wollte gerne einen kompromisslosen Sportwagen konstruieren. Damit stand schon die Position des Motors fest: in der Mitte. Daraus wurde dann auch der Name abgeleitet. MR2 steht für die markannten Merkmale: Mittelmotor (middle rear), 2 Sitzer. Etwas wie eine Notsitzbank war vor dem Motor beim besten Willen nicht mehr unterzubringen. Vermutlich haben die Ingenieure dann einen Motor in eine Halle gestellt, 2 Sitze davor, den Tank in die Mittelkonsole, 4 Räder darum und dann wurde der Rest drum herum konstruiert. Alle Cockpit Instrumente wurden in unmittelbarer Reichweite angeordnet, was einem sportlichen Fahrstil sehr entgegen kommt. Fü banalitäten wie Hutablage, oder Kofferraum war nicht mehr viel Spielraum. Nun könnte man schnell denken, daß vorne doch recht viel Stauraum sein müsse, wo doch der Motor hinten ist. Weit gefehlt; der Kühler vor der Vorderachse läßt dem vorderen Kofferraum nur noch eine recht kleine, unebene Mulde übrig, die zu allem überfluss auch noch mit dem Reserverad verbraten wird. Da ein echter Sportwagen ja Schlafaugen benötigt, ist die Schnauze recht flach und Keilförmig geworden. Als kleinen Ausgleich dafür war hinter dem Motor noch ein kleiner Kofferraum, den einige Kfz-Mechaniker mit ziemlicher Sicherheit einige Male verflucht haben. Der Zugriff zum Motorraum war nur durch eine kleine Klappe von oben möglich. Die Türen mit Rahmenlosen Fenstern ausgestattet und ein riesieges Dach zum herausnehmen ließen den MR2 nahezu zum Targa werden.
Unterm Strich ein sehr schönes Auto, daß sehr viel Fahrspaß bereitet auch wenn nicht einmal eine Kiste Bier im Kofferraum Platz findet. Schade nur, daß mein Exemplar derart verbraucht war, daß es mehr Zeit in Werkstätten verbrachte, als mit mir auf der Straße...

Der Datsun 200L war auch ein recht erstaunliches, japanisches Exemplar der Kompromisslosigkeit! Seine Außenmaße sind 60cm länger, aber lediglich 4cm breiter als ein Golf II. Die Länge ist durch den in längs eingebauten 6 Zylinder Reihenmotor begründet. Die Breite ist vermutlich durch die schmalen Straßen in Japan begründet. Im krassen Gegensatz zu dem MR2 hatte diese Version des Datsun 90PS bei 2,0l Hubraum! Also doch wieder eher Hubraum statt Drehzahl. Sehr viel Dynamik ließ sich dieser Kombination allerdings nicht entlocken. Die Freude an dem recht großen Kofferraum des Datsun wird durch die Form der Karosserie arg getrübt. Die Heckscheibe war so steil, daß die Kofferraumklappe so kurz wurde, daß man nicht in der Lage war größere Dinge zu Transportieren. Schon gar keine 36l großen Mikrowellen Geräte! Die Motorhaube entschädigt dieses Manko ein wenig. Wenn man schon vom Fahrersitz aus das Heck des Autos nicht sehen konnte (Die Rücksitzbank war so hoch, daß man das Ende des Hecks nur noch erahnen ließ), bot die Motorhaube einen recht netten Anblick. Durch die Stromlinienförmige Linie (cw entspricht ungefähr dem eines Kühlschrankes) konnte man wenigstens den Anfang des Autos sehr gut erkennen. Dort wo die ewig lange Haube abrupt aufhört ist das Auto auch fast sofort zuende.
Da sich die Japaner offensichtlich nur ungern eigene Formen ausdachten, haben sie einfach ein wenig bei den Amerikanern abgekupfert. Mich erinnerte das Äußere immer ein wenig an das Bluesmobil der Blues Brothers. Ich gebe zu, das selbst angemixte grün hat wenig dazu beigetragen.
Wenn der Verbrauch nicht gerade gering war, kann ich mich dennoch keinesfalls über den Datsun beschweren. Hat er mich doch einige Zeit treu begleitet und in der Anschaffung keinen Pfennig gekostet. Vielen Dank nochmal an Otto!
Datsun 200L


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